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Was ist Twitter?

Das Thema derzeit auf dem Fischmarkt: Micropublishing. Heute: Worüber reden wir eigentlich?

Was unterscheidet Twitter & Co. von, sagen wir mal, einem Blog? Da wäre zunächst die Kürze der einzelnen Einträge, in diesem Fall 140 Zeichen. Eine SMS hat 160 Zeichen. Es geht also in etwa um Dreizeiler, und das ist deutlich knapper als das notorische Drei-Absatz-Bloggen: Einleitung, Zitat, Schluss.

Mit der Kürze einher geht die Geschwindigkeit. Twittern ist wie SMS, Instant Messaging oder Chat: kurz und schnell. Gedanken, Beobachtungen, Ideen und Debatten zirkulieren via Twitter sehr viel schneller als in Blogs.

Twitter ist mobil und flexibel. Ich kann per Instant Messaging oder SMS twittern, den mobilen Twitter nutzen oder den Cellity-Tweeter installieren. Dank des Twitter API gibt es zahllose Twitter-Clients, also Software für fast jede erdenkliche Hardware.

Micropublishing

Twitter ist deshalb nicht an den Arbeitsplatzrechner gebunden. Und da es auch per SMS funktioniert, ist kein hochgerüstetes Smartphone oder dergleichen nötig – Twitter ist simples Moblogging für die Massen.

Twittern heißt, eine Frage zu beantworten: „What are you doing?“ Wenn wir Twitterer uns daran halten würden, wäre Twitter vermutlich ziemlich langweilig. Chris Brogan schlägt in seinem Newbies Guide to Twitter eine andere Frage vor: „What has your attention right now?“

Twitter erschließt sich nur im Kontext. Wer twittern will, muss dem Getwitter anderer Leute folgen und wird früher oder später auch selbst Anhänger finden. So entstehen Dialoge. Man kann auch einfach Chat dazu sagen.

Twitter zeigt die Antworten anderer auf mein Getwitter in einer separaten Lasche auf der Website an. Und Twittermail liefert mir sogar Antworten per Mail, die ich sonst womöglich übersehen hätte.

Twitter ist für den, der es nicht anders will, öffentlich. Das ganze Getwitter ist im Web nachzulesen und wird von Google indiziert, mittlerweile sehr schnell. Via Twitter erreichen mich relevante Links in Echtzeit. Und Nachrichten. Und viel Belangloses.

Aber das schadet nicht. Dem Rat von Chris Brogan kann ich mich nur anschließen: Bloß nicht alles lesen, sondern den Twitterstream in Echtzeit verfolgen, wenn es gerade passt. Und sonst ignorieren.

Wenn ich es recht bedenke, ist das auch eine Methode, mit der ich meine knapp 1.000 RSS-Feeds verfolge: Ich schaue, was jetzt gerade anliegt. Und vergesse den Rest. Es wäre schön, wenn das mit Mail auch möglich wäre.

Micropublishing ist nun aber mehr als nur Twitter. Meine nächste Frage lautet daher: Was gibt es sonst noch? Dazu morgen mehr an dieser Stelle.

Ach, ich vergaß: Twitter gibt es selbstverständlich auch per RSS. Mit allen bekannten Vorteilen. Es gilt also wirklich keine der bekannten Ausreden, Twitter ist einfach überall. Nur nicht in Fernsehen, Radio oder Druckwerken.

Das übliche pseudokritische und mit Blödsinn versetzte Gewäsch schrieb jetzt.de im Frühjahr, als die erste Twitterwelle durch den deutschsprachigen Raum rauschte. Der Webworkblogger verfasste damals ein ausführliches Handbuch, das zwar nicht mehr in allen Details aktuell, aber immer noch nützlich ist.